Selbstbewusste Kinder durch Fördern und Fordern
Aufgrund meiner Erfahrungen in der Psychologischen Praxis als auch im schulischen Kontext erlebe ich, dass Eltern oft zu spät mit dem Training von sozialen Fertigkeiten ihrer Kinder beginnen und dann in der Pubertät das große Chaos ausbricht. Dabei handelt es sich meistens um sehr bemühte Eltern, die versuchen, alles für die Kinder zu tun und auch Schwierigkeiten vielfältigster Art für diese aus dem Weg zu räumen. Langfristig hat das zur Folge, dass die Kinder nicht hinreichend gelernt haben, Frustrationen zu ertragen, verschiedene Handlungspläne durchzuziehen bzw. Verantwortung für ihre Handlungen oder Nichthandlungen zu übernehmen. Die Kinder oder Jugendlichen reagieren schließlich überfordert von alltäglichen und schulischen Herausforderungen oder empfinden oftmals den Anderen als Übeltäter des Problems.
Andererseits kann es zu spezifischen Ängsten oder Angststörungen im Kindes- und Jugendalter kommen, mit unangemessener Furcht vor sozialen, schulischen oder gesellschaftsrelevanten Situationen. Hier steht meist ein ausgeprägtes Vermeidungsverhalten und eine hohe Erwartungsangst im Vordergrund.
Es ist für Eltern entlastend und wichtig zu wissen, dass neben der Förderung des Kindes bzw. des/der Jugendlichen auch dem Alter entsprechende Entwicklungsaufgaben und Anforderungen gestellt werden müssen, damit sich der junge Mensch zu einer selbstbewussten, realitätssicheren, sozial und emotional reifen und ichstarken Persönlichkeit entwickelt.